Fundraising- Erfahrungen mit Non-Fungible Token (NFT)

Moin, Moin in die Runde,

ich interessiere mich für das Themenfeld Fundraising mit Non-Fungible Token (NFT). Wer hat da Erfahrungen oder kann Kontakte vermitteln?

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Moin Tobias,

vorweg: Ich beschäftige mich jetzt bereits seit mindestens 5 Jahren mit den Themen Krypto, Blockchain etc. Mit allen Höhen und Tiefen. Insbesondere die Verbindung zum Fundraising fand und ich finde ich dabei immer spannend und auch durchaus sinnvoll, es vorurteilsfrei und jenseits des Mainstreams - „böser Bitcoin“ zu betrachten. Und ja, auch ich habe mich vor einigen Jahren dazu leiten lassen, Blockchains als Wundermittel für die Nonprofitwelt zu sehen, die alles je dagewesene verändern wird ;-). Nur für den Fall, dass Du da was findest, was ich mal gesagt habe. Mittlerweile bin ich milder und halte das weiterhin für eine faszinierende Technik, wenn auch die Anwendungsbereiche nicht so aus dem Boden sprießen und neue Herausforderungen aufgetreten sind, die damals noch nicht klar waren.

Ich schildere das so halb-ausführlich vorweg, da ich fest davon überzeugt bin, dass sich gerade NFTs für’s Fundraising so gar nicht eignen. Aus meiner persönlichen Sicht sind NFTs der größte Fraud nach den ganzen ICO-Betrugswellen der vergangenen Jahre. Im Ernst. Ich glaube, die sind aktuell nur so erfolgreich, da sie von angeblichen Multiplikatoren gepusht werden und nahezu niemand wirklich versteht, was da eigentlich passiert. Wie bei ICO: Alle machen mit, weil sie den schnellen $ gesehen haben. Es wird lediglich als ultracool dargestellt. Die einschlägigen Konversationen jedoch verraten, dass wenig Wissen und viele böse Überraschungen nach einer Transaktion vorhanden sind.

Derzeit wüsste ich nicht, wie NFT und Fundraising mit unseren hohen ethischen Ansprüchen übereingehen könnten. Auf der anderen Seite halte ich auch Kirche da nicht für den geeigneten Player. Ich würde sogar so weit gehen und aktiv vor dem Einsatz warnen. Keine Dinge tun, die man nicht versteht. Just for the records ;-).

Konkret auf Deine Frage zurück:
Der WWF hat vor kurzem auf Basis des energieärmeren ETH-Forks Polygon eine NFT-Fundraising Aktion gestartet. Gut vorbereitet, mit hohem Aufwand durchgezogen, aber für eine seeeehr spezielle Blase. Aktueller Stand: ca. 250.000€ - https://www.wwf-nfa.com/

Hier ist Anna eine Ansprechpartnerin: @the_annagraf - Da gab/gibt (?) es bei Twitter auch regelmäßig (englischsprachige) Spaces, in die Du Dich reinklicken kannst.

Ansonsten empfehle ich Dir sehr den geschätzten Kollegen Friedbert Ottacher, der sich seit langem intensiver mit dezentralen Systemen und besonders mit Cardano beschäftigt und sich durch gute Artikel platziert hat. Bestell’ ihm schönen Gruß!

Was er von NFT hält, weiß ich leider nicht ;-). Aber ich würde auf seine Einschätzung hören. Und auch das hier ist nur eine persönliche Einschätzung.

So weit. Sorry für das ganze Ausholen, aber mir ist das persönlich wirklich wichtig.
Hab eine schöne Woche!

Maik

Moin Maik, danke für Dein ausführliches Feedback und die Einschätzung zum Thema.

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Heute im filantro Newsletter dazu:

Kleine Ergänzung vom Fundraising-Kongress:
Dort habe ich Rainer Rother von Aiddrop kennengelernt. Einer NGO, die das Thema Krypto und NFT in die gemeinnützige Welt bringen will. Aktuell gibt es auch noch einen zweiten Versuch mit NFTs von pro Senectute in der Schweiz.
Wie @Maik schon sagte, gibt es einige Risiken bei dem Thema. Auch gemeinnützgkeitsrechtlich ist das schwierig.
Viele Grüße
Matthias Daberstiel

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Thread’s not dead. Der Kölner Dombauverein setzt jetzt auch auf eine NFT-Aktion zu Gunsten des Kölner Doms. Heute im WDR lief ein kurzer Beitrag, dass das wohl finanziell ganz gut funktioniert.

https://www.domecolognenft.com/

Meine grundsätzliche Meinung ändere ich aber nicht ;-).