Kennzahlen im Fundraising

Hallo liebe Fundraising evangelisch Community,

aktuell werte ich unsere Weihnachtsmailings aus und stelle fest, dass mir der Unterschied zwischen Netto ROI und brutto ROI nicht wirklich einleuchtet. Was macht Sinn auszuwerten und warum? Danke für Euren Input. Grüße aus Bonn

Liebe Frau Kiefert,
willkommen hier ;-).

Tatsächlich ist es eine Frage, wie Sie grundsätzlich auswerten möchten und dann eine Betrachtungsweise “durchziehen”. In meiner Praxis hat sich eher der Brutto-ROI durchgesetzt und das ist auch die Zahl, die man in der Regel von Kolleginnen und Kollegen hört. Vielleicht auch, weil sie einfacher zu berechnen ist ;-).

Der ROI an sich ist eigentlich auch gar nicht die wirklich relevante Kennzahl. Hier haben sich bereits viele Menschen dran abgearbeitet. So fehlen in den meisten Betrachtungen die Vollkosten, die ehrlicherweise dazugehören. Diese können aber oft gar nicht erfasst werden. Er ist in Kombination mit anderen individuell festgelegten Kennzahlen schafft der ROI eine Aussage.

Ich weiß, dass der sehr geschätzte Kollege Andreas Berg dazu mal was veröffentlicht hat. Ich frage ihn mal dazu.

Viele Grüße,
Maik Meid

Hallo Maik Maid,
tatsächlich geht es mir genauso. Ich werte den ROI brutto aus, weil einfacher :slight_smile: und weil man ihn laut Lehrbuch halt auswertet. Aussagekraft eher gering, da ich nicht die Vollkostenberechnung mache. Also eigentlich für die Katze! Dabei ist mir aufgefallen, dass sich mir grundsätzlich der inhaltliche Unterschied zwischen brutto und netto ROI NICHT erschließt. Was sagt der netto ROI im Vergleich zum brutto ROI aus?
Gruß
Kiefert

Liebe Frau Kiefert,

die Aussage von Brutto- oder Netto-ROI ist nicht wesentlich unterschiedlich. Beim Brutto ist die Kostendeckung bei 1 erreicht, also wenn Spenden und Aufwand gleich sind. Zahlen zwischen 0 & 1 bedeuten, dass die Aktion Verlust macht. Eine Verdopplung des eingesetzten Budget hat einen Brutto-ROI von 2.

Beim NettoROI ist die Kostendeckung bei 0 erreicht, nicht kostendeckende Aktionen haben einen negativen ROI. Eine Verdopplung den Wert 1.

Die Aussage ist dieselbe. Wenn Sie keine Vollkostenrechnung machen, ist das ganze ohnehin nur mit großer Vorsicht auszuwerten.

Beste Grüße

Andreas Berg

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Lieber Herr Berg,

danke für Ihre Antwort. Ich kann soweit folgen bis zu : Eine Verdopplung des eingesetzten Budget hat einen Brutto-ROI von 2. (nach meinen rudimentären Mathekenntnissen dann 0,5 und somit nicht kostendeckend ).
Grundsätzlich verstehe ich, dass es 2 ROI Berechnungen gibt, die im Prinzip das Gleiche aussagen- leider verstehe ich aber immer noch nicht warum ? :smile:
Es muss ja inhaltlich (netto/brutto) einen Unterschied machen. Vielleicht denke ich da jetzt zu kompliziert. Ich widme mich jetzt lieber mal der Durchschnittsspende und Responsequote. Gefallen mir eh besser :slight_smile:
Jedenfalls danke für den Erklärversuch.
Viele Grüße aus Bonn